Waldemar Böhmel wurde am 7. Februar 1897 in Meißen geboren. Über seine frühen Jahre, sein Elternhaus und mögliche Erfolge als Maler ist wenig bekannt. Er zog nach Magdeburg, möglicherweise wegen seiner Frau Therese Böhmel, geb. Bützner, mit der er in der Magdeburger Schoppenstraße 1a wohnte. Die Ehe blieb kinderlos und wurde später geschieden.
Böhmel wurde am 9. April 1934 wegen Betrugs zu drei Wochen Gefängnis verurteilt. Nach seiner Entlassung wohnte er mit seiner Frau vorübergehend im Himmelreich 14. 1936 wurde er erneut in Schutzhaft genommen, diesmal wegen Kuppelei. Wegen Kuppelei wurden in der NS-Zeit Personen verurteilt, die sich an Orten aufhielten, an denen homosexuelle Männer verkehrten. Böhmel verbüßte vermutlich eine kurze Zuchthausstrafe in Coswig.
Nach seiner Scheidung zog er in die Otto-von-Guericke-Straße 46. Im August 1940 wurde Böhmel erneut in Untersuchungshaft genommen, diesmal wegen Verstoßes gegen § 175 StGB. Wegen "fortgesetzter Unzucht mit einem Mann" wurde er zu 2 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus verurteilt. Obwohl seine Strafe im August 1943 enden sollte, wurde er nicht entlassen. Am 27. Mai 1944 starb Waldemar Böhmel während seiner Haft, die genaue Todesursache ist nicht bekannt.
Waldemar Böhmel
Otto-von-Guericke-Straße 46
39104 Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 46 heute