Sophie Weiß, geborene Breitenbach, wurde 1892 in München als Tochter des Weinhändlers Wilhelm Breitenbach geboren. Nach ihrer ersten Ehe mit dem Holzkaufmann Lothar Weiß und der Geburt ihres Sohnes Klaus im Jahr 1921 lebte sie in München und später in Kitzingen. Nach ihrer Scheidung zog sie nach Magdeburg und arbeitete in einem Zigarrenladen mit ihrem neuen Lebenspartner Helmut Gerike.
Ihre letzte Adresse in Magdeburg war Otto-von-Guericke Straße 48, wo sie mit Klaus lebte. Klaus, ein herausragender Schüler an der 4. Mittelschule, musste als "Halbjude" die Demütigungen und Ausgrenzungen der nationalsozialistischen Schikanen seiner Mitschüler*innen und auch Lehrenden ertragen. Sein Mitschüler Arnold Bosse beschrieb, wie Klaus ständig Zielscheibe von Anfeindungen wurde, seine Religion ihn isolierte und seine Lehrenden ihn demütigten.
Die Familie Weiß wurde am 17. November 1941 von Berlin nach Kauen deportiert und im Fort IX am 25. November 1941 ermordet. Sophie und Klaus fielen den Massenerschießungen an offenen Gräben zum Opfer.
Die Geschichte von Sophie Weiß und ihrem Sohn Klaus illustriert nicht nur den Widerstand gegen Diskriminierung, sondern auch den tragischen Tribut, den die nationalsozialistische Verfolgung gefordert hat. Ihr Leben und ihre Leiden sind ein eindringliches Zeugnis für die Notwendigkeit von Toleranz und Antirassismus in unserer Gesellschaft.
Sophie & Klaus Weiß
Otto-von-Guericke-Straße 48
39104 Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 48 heute