In den Konzentrationslagern wurden die inhaftierten Menschen in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe richtete sich nach dem Grund der Inhaftierung und musste sichtbar an der Uniform getragen werden. Diese Einteilung der Häftlinge in Gruppen diente vor allem der Durchstrukturierung der Häftlingsgesellschaft in miteinander konkurrierende Bestandteile mit unterschiedlichen Möglichkeiten zur Einflussnahme in der sogenannten „Häftlings-Selbstverwaltung“, also der Übertragung verschiedener Aufgaben der Lagerverwaltung an sogenannte „Funktionshäftlinge“ mit verschiedenen Vergünstigungen bzw. Strafverschärfungen und daraus resultierenden, in manchen Lagern massiv unterschiedlichen Überlebenschancen. Als Juden gekennzeichnete Menschen hatten in den Lagern die geringsten Überlebenschancen. Diese Differenzierung ist vor allem als Machtinstrument zu sehen, das durch die dadurch provozierten Konflikte unter den Häftlingen bewusst als Kontrollmittel einsetzbar war.
Verschiedenfarbige Winkel und Buchstabenkürzel machten die Gefangenen entsprechend der nationalsozialistischen Ideologie als Kriminelle (Kategorie „Berufsverbrecher“), Asoziale, politische Gegner („Schutzhaft“), Emigranten, Zeugen Jehovas („Bibelforscher“), Homosexuelle („§ 175“), Juden, als Roma und Sinti („Zigeuner“), Wehrmachtsangehörige, Justizhäftlinge oder „Zivilarbeiter“ kenntlich.
Die KZ-Gefangenen mussten neben der Haftkategorie auch ihre nationale Herkunft sichtbar auf ihrer Uniform tragen. Auch die Kennzeichnung nach Nationalität bestimmte die Überlebenschancen im KZ maßgeblich. Häftlinge mit slawischer Muttersprache waren im KZ wesentlich schlechter gestellt als solche aus Nordeuropa. Kriegsgefangene aus der Sowjetunion etwa konnten im KZ in der Regel nur kürzeste Zeit überleben. In dieser Einstufung nach nationalen Kriterien waren aber auch Veränderungen möglich. Wurden die vor Franco geflohenen republikanischen Spanier zunächst gezielt ermordet, so konnten sie nach dem Eintreffen neuer, noch stärker angefeindeter Häftlingsgruppen in der Lagerhierarchie aufsteigen und schließlich wesentlich bessere Überlebenschancen erlangen.
In den Konzentrationslagern herrschte so ein perfides Terrorsystem, welches die Grausamkeit und Unmenschlichkeit der NS-Ideologie widerspiegelt.
Die häufigsten „Winkel“ waren:
Die Kürzel zur Kennzeichnung des Herkunftslandes waren:
In the concentration camps, prisoners were divided into different groups. Membership of a group depended on the reason for imprisonment and had to be visibly displayed on the uniform. This division of the prisoners into groups served above all to structure the prisoner society into competing components with different opportunities to exert influence in the so-called "prisoner self-administration", i.e. the transfer of various tasks of the camp administration to so-called "functional prisoners" with various perks or aggravated punishments and the resulting, in some camps, massively different chances of survival. People labelled as Jews had the lowest chances of survival in the camps. This differentiation should be seen above all as an instrument of power, which was deliberately used as a means of control by provoking conflicts among the prisoners.
Different coloured angles and letter abbreviations identified the prisoners as criminals ("professional criminals" category), asocials, political opponents ("protective custody"), emigrants, Jehovah's Witnesses ("Bible Students"), homosexuals ("§ 175"), Jews, Roma and Sinti ("Gypsies"), members of the Wehrmacht, prisoners of justice or "civilian workers" in accordance with National Socialist ideology.
In addition to their prison category, concentration camp prisoners also had to wear their national origin visibly on their uniform. Labelling by nationality also significantly determined the chances of survival in the concentration camp. Prisoners with a Slavic mother tongue were much worse off in the concentration camp than those from Northern Europe. Prisoners of war from the Soviet Union, for example, were generally only able to survive in the concentration camp for a very short time. However, changes were also possible in this categorisation according to national criteria. While the Republican Spaniards who had fled Franco were initially targeted for murder, they were able to move up the camp hierarchy after the arrival of new, even more hostile groups of prisoners and ultimately achieve much better chances of survival.
A vicious system of terror thus prevailed in the concentration camps, reflecting the cruelty and inhumanity of Nazi ideology.
The most common "angles" were:
The abbreviations used to identify the country of origin were: