Benno Meyer, geboren 1878 als Sohn von Hermann Meyer und Helene Schubert, führte sein Leben als Architekt und Bauführer in Magdeburg, in der Regierungsstraße gegenüber dem Kloster Unser Lieben Frauen. Seine Eltern erlebten sein tragisches Ende nicht mehr, da sie gemäß einer Information aus dem Jahr 1941 zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben waren. In der Altstadt von Magdeburg lebte auch sein Bruder Kurt.
Im April 1937 wurde er verhaftet und gestand homosexuelle Neigungen während der Verhöre. Mitte Juni 1937 verurteilte ihn das Amtsgericht Magdeburg aufgrund von § 175 StGB zu drei Jahren Gefängnis. Er wurde ins Gefängnis St. Georgen-Bayreuth überführt und Anfang Dezember 1940 ins Konzentrationslager Sachsenhausen eingeliefert.
Im KZ Sachsenhausen wurde Benno Meyer als "Berufsverbrecher" in die Strafkompanie "SK" eingeteilt, wo Häftlinge unter erschwerten Bedingungen Militärschuhe testen mussten. Nach kurzer Zeit erkrankte er schwer und wurde in den Krankenbau eingeliefert. Am 5. Juni 1941 wurde er dem "Kommando S" zugeteilt, was wahrscheinlich auf den "Transport S" hinweist. Am 4., 5. und 7. Juni 1941 wurden 269 ausgewählte Häftlinge in die Euthanasie-Tötungsanstalt Sonnenstein transportiert und mit Kohlenmonoxid ermordet.
Offiziell wurde Benno Meyers Tod mit falschen Angaben zum Todesort und Todeszeitpunkt dokumentiert. Es wird behauptet, er sei am 2. Juli 1941 im KZ Sachsenhausen an Kreislaufversagen aufgrund von Altersschwäche gestorben. Es ist jedoch wahrscheinlicher, dass er in Sonnenstein ermordet wurde, nachdem er in sieben Monaten KZ-Haft systematisch zu Tode geschunden wurde. Benno Meyer erreichte das Alter von 63 Jahren.
Seine Urne wurde am 21. Mai 1942 auf dem Waldfriedhof in Güterfelde südlich von Berlin beigesetzt, wo ein Denkmal an alle dort bestatteten KZ-Häftlinge, einschließlich Benno Meyer, erinnert.
Benno Meyer
Regierungsstraße / gegenüber vom Kunstmuseum
39104 Magdeburg
Regierungsstraße vor der
Zerstörung