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Im Interview mit Marc Pijuan Ribot | Europäischer Freiwilliger im Offenen Kanal Magdeburg

In unserer Reihe "Im Interview mit..." stellen wir regelmäßig die Aktiven und Freiwilligen rund um die Auslandsgesellschaft und das einewelt haus vor. Heute sprechen wir mit Marc, der seinen europäischen Freiwilligendienst beim Offenen Kanal Magdeburg absolviert. Mit dieser Interview-Reihe möchten wir zeigen, welche spannenden Projekte unsere Freiwilligen begleiten, was sie antreibt und welche Herausforderungen sie meistern.

Marc gibt uns einen Einblick in seinen Alltag beim Offenen Kanal: von der Organisation und Betreuung von Dreharbeiten über das Schneiden von Videos bis hin zu spannenden Aufgaben vor und hinter der Kamera. Gleichzeitig teilt er seine Ziele, seine Motivation, nach Deutschland zu kommen, und was ihm an seinem Freiwilligendienst besonders gefällt.

Hallo Marc, schön dass du dir die Zeit genommen hast. Kannst du dich zu Beginn einmal selbst vorstellen?

Ich bin Marc, 18 Jahre alt und komme aus Katalonien. Momentan absolviere ich ein Projekt des Europäischen Solidaritätskorps beim Offenen Kanal in Magdeburg, um mein Jahr zwischen Schulabschluss und Studium sinnvoll zu nutzen.

 

Warum hast du dich für einen europäischen Freiwilligendienst entschieden?
Nach meinem Schulabschluss wollte ich nicht direkt mit dem Studium anfangen. Ich suchte nach etwas Sinnvollem für mein Zwischenjahr und hörte durch Freunde vom ESC. Schnell war mir klar, dass ich in ein deutschsprachiges Land wollte, um die Sprache zu lernen, da das in Zukunft viele Türen öffnen kann. Nach der Suche nach passenden Projekten fand ich das Angebot des Offenen Kanals – es passte perfekt zu mir.

 

Wie hast du die Auslandsgesellschaft (AGSA) kennengelernt?
Ich habe zuerst den Offenen Kanal entdeckt, und über diesen kam ich dann mit der AGSA in Kontakt.

 

Wo machst du deinen Freiwilligendienst, und was sind deine Aufgaben?
Ich arbeite beim Offenen Kanal Magdeburg. Zu meinen Aufgaben gehört es, Dreharbeiten zu organisieren, technisches Equipment wie Kameras oder Mikrofone zu betreuen, Bühnen aufzubauen, Videos zu schneiden und bei Social-Media- oder TV-Beiträgen vor der Kamera zu stehen (wenn sie auf Englisch sind). Ich unterstütze auch die AGSA, zum Beispiel beim Sprachcafé.

 

Was ist das Besondere an deiner Organisation?
Der Offene Kanal in Magdeburg ist wirklich etwas Besonderes. Im Vergleich zu anderen ESC-Projekten ist er einzigartig, denn viele Projekte beschäftigen sich mit Sozialarbeit oder Verwaltung, während der Offene Kanal spezifisch auf die Medienbranche ausgerichtet ist.
Was den Offenen Kanal auszeichnet, ist seine Offenheit. Es ist ungewöhnlich, seine ersten TV-Erfahrungen an einem Ort mit so vielen Ressourcen zu machen – von einem professionellen Studio über Kameras und Mikrofone bis hin zu Schnittcomputern. Dazu arbeite ich mit Menschen zusammen, die viel mehr Erfahrung haben als ich, aber auch mit solchen, die weniger wissen. Das ist eine tolle Mischung!

 

Welche Erfahrungen hast du bisher gemacht?
Meine bisherigen Erfahrungen sind sehr positiv! Ich habe an vielen Dreharbeiten teilgenommen, Videos geschnitten, Projekte anderer unterstützt und kürzlich mein eigenes gestartet. Außerdem habe ich fünf Sprachcafés organisiert.
Auch außerhalb der Arbeit sind die Menschen hier sehr freundlich. Ich habe schon Städte wie Berlin, Köln und Bonn besucht und fühle mich insgesamt sehr wohl in Deutschland.

 

Welche neuen Dinge hast du gelernt?
Ich habe gelernt, mit verschiedenen professionellen Kameras und Stativen umzugehen, Einblicke in die Abläufe eines Fernsehsenders erhalten und meine Fähigkeiten als Teammitglied und Führungskraft verbessert.

 

Wie empfindest du die Arbeit beim Offenen Kanal? Gibt es Ähnliches in deinem Heimatland?
Die Arbeit ist sowohl entspannt als auch professionell. Es gibt viel Flexibilität und wenig Druck, und trotzdem entsteht qualitativ hochwertige Arbeit. In meiner Heimat gibt es leider keine vergleichbaren Organisationen wie den Offenen Kanal, da solche Projekte politischen Willen und Förderung benötigen.

 

Was sind deine Ziele?
Dieses Jahr möchte ich Deutsch lernen, meine Fähigkeiten im Filmemachen verbessern, Erfahrungen sammeln und herausfinden, ob die Filmbranche etwas für mich ist. Langfristig möchte ich ein Studium beginnen, meine Leidenschaft finden und eine Arbeit finden, die mir Spaß macht und ein komfortables Leben ermöglicht.

 

Was gefällt dir an deinem Freiwilligendienst?
Ich schätze besonders die Flexibilität, die Möglichkeit, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln, und die freundliche Atmosphäre im Team. Auch privat fühle ich mich wohl – meine Mitbewohnerin ist großartig, und die Freunde, die ich hier gefunden habe, sind toll.

 

Vor welchen Herausforderungen stehst du?
Eine Herausforderung war die anfängliche Unklarheit über mein Budget und meine Reisekosten, was zu einigen Komplikationen führte. Diese Probleme wurden jedoch schnell gelöst. Außerdem gab es kleinere Konflikte im Büro und ein paar Situationen außerhalb der Arbeit, in denen ich mich unsicher fühlte.

 

Was möchtest du in der Zukunft machen?
Nächstes Jahr möchte ich ein Studium beginnen – vielleicht in den USA oder in meiner Heimat. Langfristig möchte ich eine Arbeit finden, die mir Spaß macht und zu meinen Zielen passt.

 

Was ist dir wichtig?
Meine Familie, meine Freunde, meine Gesundheit, positive Freiheit und die Möglichkeit, eine gute mentale Verfassung zu bewahren.

 

Wie fühlst du dich in Magdeburg?
Ich fühle mich hier meistens sehr sicher. Die Stadt ist ruhig und angenehm für mich als introvertierte Person.

 

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich arbeite an einem Projekt zur Faktenprüfung in sozialen Medien, nehme an Küfa-Projekten teil, pflege meine Freundschaften, rufe oft zu Hause an, halte mein Zuhause sauber, koche und nehme mir Zeit zum Ausruhen.

 

 

Vielen Dank dir und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Spaß bei deinem Freiwilligendienst.

Dieses Interview wurde in englischer Sprache geführt und ins Deutsche übersetzt.

Text und Redaktion: Gabriel Rücker


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