Daniela Zadoin ist Sängerin aus Leidenschaft. Die Magdeburgerin wagte den Versuch und bewirbt sich bei der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Nun ist sie eine Runde weiter im Recall. Begonnen hat sie im einewelt haus Magdeburg, hier stand sie, gefördert von der SKV Meridian e.V., das erste mal auf einer Bühne. Nun winkt die Erfüllung eines Traums. Im Interview durften wir an ihrer Geschichte teilhaben und etwas über die Person hinter der tollen Stimme erfahren.
TV-Kameras, starbesetzte Jury und eine ganz große Chance. "Deutschland sucht den Superstar" ist eine der bekanntesten Casting-Shows im deutschen Fernsehen. Für einige ist dies der Startpunkt einer ganz großen Musikkarriere. Den Traum die Leidenschaft für Musik zum Beruf zu machen und auf den großen Bühnen dieser Welt für tausende begeisterte Menschen zu singen ist hier sehr nah. Daniela wagte den Versuch und stand vor der Jury. Vier Mal "Ja" und Recall war das Ergebnis. Dabei hat alles klein auf einer Bühne bei uns im einewelt haus Magdeburg angefangen. Wir drücken für den weiteren Weg alle Daumen.
Hallo Daniela, vielen Dank für die Möglichkeit dieses Interview mit dir zu führen. Wir gratulieren dir zu diesem ersten Erfolg und wünschen dir viel Glück bei dem weiteren Weg in der Sendung. Kannst du uns zu Beginn etwas zu dir erzählen, wer du bist und was dir wichtig ist?
Mein Name ist Daniela Zadoin, ich bin 19 Jahre alt und komme aus der schönen Stadt Magdeburg. Meine Familie gehört zu den Spätaussiedlern aus Russland, und ich bin in einem zweisprachigen Umfeld aufgewachsen. Das bedeutet, dass ich sowohl Deutsch als auch Russisch spreche, was mir eine ganz besondere Perspektive auf die Welt gibt.
Die Liebe zu beiden Kulturen prägt mein Leben in vielerlei Hinsicht. Auf der einen Seite habe ich die deutsche Kultur mit ihren Traditionen, ihrer Geschichte und ihrer Lebensweise kennengelernt. Auf der anderen Seite fühle ich mich auch tief mit der russischen Kultur verbunden, die reich an Bräuchen, Musik und Literatur ist. Diese beiden Welten zu vereinen, ist für mich eine Bereicherung und eine Quelle der Inspiration.
Ich schätze die Vielfalt, die meine Herkunft mit sich bringt. Es ist faszinierend, wie unterschiedliche Kulturen miteinander interagieren und sich gegenseitig bereichern können. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur geholfen, ein offenes und tolerantes Weltbild zu entwickeln, sondern auch Freundschaften mit Menschen aus verschieden Hintergründen zu schließen.
Ich bin stolz darauf, Teil von zwei Kulturen zu sein, und ich freue mich darauf, meine Erfahrungen und Perspektiven mit anderen zu teilen.
Wie lange machst du schon Musik?
Musik begleitet mich, seit ich denken kann, und sie bedeutet alles für mich. Ich kann mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen. Mit nur 6 Jahren begann ich, russische Volkslieder in einer Kindermusikgruppe des Vereins ,,Meridian e.V.“ zu singen. Zunächst war es nur ein Hobby, das meine Mutter früh erkannte. Doch bald wollte ich mehr. Ich nahm Gesangsstunden und entwickelte mich in den Bereichen deutscher und englischer Pop, Schlager, Balladen und vielen anderen Genres weiter. Die russischen Volkslieder sind für mich jedoch etwas ganz Besonderes, besonders in der Verbindung zu meinem russischen Publikum.
Du hattest deine ersten Auftritte bei uns im einewelt haus. Welche Verbindung hast du zum einewelt haus?
Mein erster Bühnenauftritt fand mit 8 Jahren im einewelt haus statt. Das war ein unvergessliches Erlebnis! Seitdem habe ich viele Studios besucht und dabei nicht nur meine Fähigkeiten weiterentwickelt, sondern auch viele neue Freundschaften geschlossen. Jeder Schritt auf diesem Weg hat mich geprägt und inspiriert.
Das einewelt haus ist für mich wie ein zweites Zuhause. Hier treffe ich viele vertraute Gesichter und fühle mich immer willkommen. Es ist ein Ort, an dem ich nicht nur Musik machen kann, sondern auch eine starke Gemeinschaft erlebt. Diese Verbindung zu den Menschen dort ist für mich von unschätzbarem Wert.
Was ist für dich besonders am einewelt haus?
Das einewelt haus vereint unter einem Dach viele Vereine aus verschiedenen Nationalitäten. Hier finden zahlreiche Veranstaltungen und Projekte statt, die Menschen zusammenbringen. Es ist ein Ort, an dem Hilfe in unterschiedlichen Bereichen angeboten wird, sei es bei kulturellen Aktivitäten oder in anderen Lebenslagen. Diese Vielfalt und der Austausch zwischen den Kulturen machen das einewelt haus so besonders.
Du arbeitest viel an deiner Musikkarriere. Was waren Meilensteine deiner Karriere? Welche Herausforderungen hattest du in der Vergangenheit?
Mein erster großer Meilenstein war die Teilnahme an der Nachwuchsshow ,,die Chance“ 2018, für die ich mich vor Ort im Alle-Center in Magdeburg spontan beworben hatte. Ich wusste nichts von diesem Wettbewerb, da er hauptsächlich in Dallgow bei Berlin stattgefunden hatte. Mit Angst, aber auch Neugier nahm ich mit 12 Jahren die Herausforderung an und nahm am Wettbewerb teil. Letztendlich habe ich die Staffel gewonnen und damit meine erste CD-Produktion, als auch die Möglichkeit Bühnenerfahrung, bei zahlreichen Stadtfesten, zu sammeln.
Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber es brachte auch einige Schwierigkeiten mit sich. Der Leistungsdruck in der Schule und die fehlende Unterstützung meines Vaters machten die Situation komplizierter, als viele vielleicht denken. Besonders belastend war, dass sich all das auch auf meine Gesundheit auswirkte. Dennoch habe ich versucht, diese Herausforderungen zu meistern und meinen Traum weiterzuverfolgen.
Mit meinem neuen Gesangslehrer John Simmens, von der privaten Musikschule Simmens, wagte ich den nächsten Schritt. 2020 bewarb ich mich für „The Voice Kids“ und durfte an der engeren Auswahl, bei der Scouting-Tour, teilnehmen.
Neben vielen Veranstaltungen im einewelt haus, einschließlich meiner Benefizkonzerte mit der Unterstützung von der AGSA und dem Verein ,,Meridian e.V.“, konnte man mich auch auf zahlreichen Bühnen sehen, wie zum Beispiel auf der Hauptbühne beim Europafest in Magdeburg und in der Johanniskirche. Mittlerweile singe ich auch bei Trauungen und Zeugnisvergaben. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur neue Perspektiven eröffnet, sondern auch meine Leidenschaft für die Musik weiter gestärkt.
Wie bist du dazu gekommen dich bei DSDS zu bewerben?
Ich habe mich entschieden, an „Deutschland sucht den Superstar“ teilzunehmen, weil ich eine neue Herausforderung brauchte. DSDS kenne ich seit meiner Kindheit und ich hatte mir damals schon gesagt: ,, Ich werde auf dieser Bühne stehen und die Menschen mit meiner Stimme verzaubern“.
Das Fernsehen ist ein ganz anderes Level, und ich wollte mein Können unter Beweis stellen. Jeder Auftritt ist ein Abenteuer, das mich über mich hinauswachsen lässt. Es geht nicht nur um den Sieg, sondern auch um die Erfahrung und die Möglichkeit, meine Leidenschaft für die Musik mit der Welt zu teilen. Wer weiß? Vielleicht ist dies der Anfang von etwas Großem.
Wie lief das Casting? Kannst du uns ein wenig mit hinter die Kulissen nehmen?
Das Casting war aufregend und zog sich lange hin, was meine Nervosität steigerte. Ich war gespannt auf das Urteil der Jury, hatte aber das Gefühl, dass ich es weiter schaffen würde. Als ich schließlich vor der Jury stand und das helle Licht sah, fragte ich mich, ob ich wirklich hier war oder ob es nur ein Traum war.
Nachdem die Jury, insbesondere Dieter, mir einige Fragen zu meinen aktuellen Aktivitäten und Zukunftsplänen stellte, fühlte ich mich zunehmend entspannter. Es war, als ob die Gespräche
mir halfen, meine Nervosität abzubauen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Als es dann an der Zeit war, meinen Song vorzutragen, musste ich nicht lange überlegen: Ich entschied mich, "Ja" von Silbermond zu singen. Dieser Song spiegelt genau das wider, was ich fühle, und ich wusste, dass ich mich damit am wohlsten fühlen würde.
Vor und nach meinem Auftritt wurden Interviews gedreht und Fotos gemacht, sowohl drinnen als auch draußen im Europapark. Ich finde es unglaublich, wie schnell, aufmerksam und freundlich das Drehteam ist. Die gesamte Welt des TV-Geschehens fasziniert mich sehr. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viel Leidenschaft und Professionalität in jede einzelne Aufnahme fließt. Die Atmosphäre war einfach großartig, und ich habe die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sehr genossen.
Wie war es sich später dann selbst im TV zu sehen?
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, sich selbst im Fernsehen zu sehen. Als ich das Bild von mir auf dem Bildschirm erblickte, überkam mich eine Welle von Stolz und Freude. In diesem Moment wurde mir bewusst, wie weit ich es bis zu diesem Punkt geschafft hatte. Es war nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch eine Bestätigung all der harten Arbeit, die ich in meine Leidenschaft investiert hatte.
Es war ein Moment, der nicht nur für mich, sondern auch für all die Menschen, die mich unterstützt haben, von Bedeutung war. Ich konnte die Freude in ihren Augen förmlich spüren, und das machte das Erlebnis noch wertvoller. Dieses Gefühl der Erfüllung und des Erfolgs wird mir immer in Erinnerung bleiben und mich weiterhin motivieren, meine Ziele zu verfolgen.
Du hast es in den Recall geschafft, wie war das für dich und wie geht es jetzt weiter
Es ist wirklich eine unglaubliche Ehre, zu den besten 100 Kandidaten aus Hunderten von Bewerbern/innen zu gehören, die sich für diese Staffel beworben haben. Den Recall-Zettel in die Hand gedrückt zu bekommen, ist ein mega Gefühl und ein unvergesslicher Moment. Das Urteil der Jury zu erhalten, ist für mich nicht nur eine Bestätigung meiner bisherigen Leistungen, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, von erfahrenen Fachleuten zu lernen. Die Meinungen und Ratschläge der Jury haben mich tief beeindruckt und ich schätze ihre konstruktive Kritik sehr. Ich nehme ihre Anregungen ernst und werde sie als Leitfaden nutzen, um mich weiterzuentwickeln. Ich bin fest entschlossen, an mir zu arbeiten und mein volles Potenzial auszuschöpfen. Diese Reise ist für mich nicht nur eine Herausforderung, sondern
auch eine Chance, über mich hinauszuwachsen und meine Fähigkeiten weiter zu verfeinern. Ich freue mich darauf, diesen Weg zu gehen und das Beste aus mir herauszuholen!
Wo engagierst du dich neben der Musik?
Da ich zweisprachig aufgewachsen bin und die Menschen in meinem Umfeld darüber Bescheid wissen, engagiere ich mich nach Möglichkeit als Dolmetscherin an der IGS Regine Hildebrandt. Dort unterstütze ich die ukrainischen Schüler*innen als Übersetzerin.
Welche Wünsche hast du für die Zukunft?
Mein größter Wunsch ist es, auf der großen Bühne im Olympiastadion vor 80.000 begeisterten Menschen zu singen. Ich träume davon, im Scheinwerferlicht zu stehen, während meine Stimme die Menge ergreift und die Zuschauer in ein Meer aus Emotionen eintauchen. Es wäre ein unvergesslicher Moment, in dem ich meine Leidenschaft für die Musik teile und gemeinsam mit den Menschen einen magischen Abend erlebe. In diesem Augenblick würde ich Teil einer Gemeinschaft sein, die durch die Kraft der Musik verbunden ist – ein Höhepunkt meiner künstlerischen Reise, der endlich Wirklichkeit wird.
Welche Erfahrungen hast du in Magdeburg gemacht? Wie war es für dich in Magdeburg aufzuwachsen?
“Magdeburg-Gute Stadt“-sagte Dieter, und da bin ich ganz seiner Meinung. Es ist meine Heimatstadt und mein Zuhause. Mit der Stadt verbinde ich meine ersten Auftritte, Freundschaften und vieles mehr.
Gibt es einen FunFact über dich?
Gute Frage, mal überlegen: Meine Lache ist ansteckend. Ich liebe Autos. Ich denke sogar zweisprachig (Daniela lacht)
Gibt es zum Abschluss noch etwas, was dir wichtig wäre zu sagen?
Ich möchte mich von ganzem Herzen beim einewelt haus für die jahrelange Unterstützung bedanken und freue mich auch weiterhin ein Teil dieser wunderbaren Gemeinschaft zu sein.
Das sind schöne Abschlussworte. Vielen Dank noch einmal, dass du dir die Zeig genommen hast. Wir freuen uns immer, dich bei uns im einewelt haus begrüßen zu dürfen. Für dein Abenteuer bei DSDS wünschen wir viel Glück, Erfolg aber am wichtigsten Spaß.
Redaktion
Gabriel Rücker
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