Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Tino Sorge ist am 22. Juni 2023 eine Gruppe von 25 Personen aus dem einewelt haus in die Bundeshauptstadt Berlin zu einer Bildungsfahrt aufgebrochen. Die Teilnehmenden waren aus dem Team der AGSA-Geschäftsstell und einigen Mitgliedsorganisationen der AGSA. Gemeinsam durften sie einen Blick hinter die Kulissen der parlamentarischen Demokratie schauen. Interessiert verfolgten die Teilnehmenden die Besuche im Bundesrat, Bundestag und bei Mahnmahlen der deutschen Geschichte. In diesem Bericht möchten wir euch an unserer Reise teilhaben lassen.
Das waren zwei sehr interessante und schöne Tage in Berlin. Der Einladung von Tino Sorge zu einem Abgeordnetenbesuch sind zahlreiche Vertreter*innen der AGSA-Mitgliedsorganisationen gefolgt, u.a. Deutsch-Bulgarische soziokulturelle Vereinigung, Jüdisches Soziokulturelles Zentrum "Ludwig Phillipson", Weltunion Magdeburger Juden, Deutsch-Chinesische Gesellschaft, Bund der Polen in Magdeburg, Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. Mit an Bord u.a. auch die Kolleg:innen der UA-Schul-Sprachmittlung und die Freiwilligendienstleistenden der AGSA.
Ein volles Programm erwartete die 25 Teilnehmenden auf der Reise ins politische Berlin an. Früh am Morgen des 22. Juni ging es mit dem Bus vom ZOB Magdeburg los in Richtung Berlin.
Der erste Stopp war um 10:30 Uhr beim Tränenpalast nahe des Bahnhof Friedrichstraße. Hier wurden wir der Betreuung durch den Bundespressedienst übergeben. Tränenpalast ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die ehemalige Ausreisehalle der Grenzübergangsstelle Bahnhof Friedrichstraße im Berliner Ortsteil Mitte. Von hier fuhren S- und U-Bahnen nach West-Berlin und Fernzüge über West-Berlin in die Bundesrepublik. Die Bezeichnung Tränenpalast entstand, weil hier die DDR-Bürger ihre westlichen Besucher oft unter Tränen verabschiedeten. Sie selbst hatten in der Regel keine Reisefreiheit in die Bundesrepublik. Im Tränenpalast befanden sich die Kontroll- und Abfertigungsschalter, besetzt mit Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit in Uniformen der Grenztruppen der DDR. Die Gruppe hatte dort die Zeit die dort befindliche Ausstellung zu besichtigen.
Nach dem Besuch des Tränenpalast gab es vor dem nächsten Programm dann die Möglichkeit einer Mittagspause. Dabei wurden von einigen Teilnehmer*innen wirklich spannende kleine Läden mit überraschendem Angebot entdeckt. Eine kleine Shopping-Runde wurde sich auch nicht nehmen lassen.
Nach der Mittagspause stand ein Besuch mit Führung im Bundesrat an. Im Bundesrat bot sich ein spannender Einblick in die zweite Kammer des Bundes. Interessiert haben wir uns über die Geschichte des Gebäudes, vor allem während der innerdeutschen Teilung, informiert. Besonders spannend waren die Berichte über die Gepflogenheiten und Abläufe während Sitzungen des Bundesrates. Hier lernten die Teilnehmer über den großen Kontrast zwischen dem Bundestag als von den Bürgern gewählten Kammer und der Länderkammer. Die Unterschiede in der Debattenführung und die Hintergründe der Arbeitsweise im Bundesrat. Für viele war es eine willkommene Abwechslung und ein einmaliger Einblick ins demokratische System unseres Bundes.
Ein sehr bewegender Programmpunkt folgte dann noch. Gemeinsam besuchten die Teilnehmer*innen dann das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ nahe dem Brandenburger Tor. Dieses Mahnmal ist besonders beeindruckend im Herzen von Berlin. Zusätzlich zu dem Mahnmal befand sich in der Umgebung auch das Mahnmal für die ermordeten Homosexuellen und das Mahnmal für Sinti und Roma. Viel Geschichte und Gedenken an diesem Ort.
Nach dem Einchecken im Hotel wurde der Abend mit einem gemeinsamen Abendessen abgerundet. Ein Teil der Gruppe besuchte dann zum Schluss noch das Nachtleben in Berlin. Ein leckeres Bier und eine kleine bunte Bar bildeten einen schönen Abschluss für die vielen Eindrücke des Tages.
Lang war die Nacht nicht, früh am Morgen klingelten die Wecker. Nach einem guten Frühstück und frisch gestärkt ging es dann nach dem Check-Out los für den zweiten Teil und damit zum Highlight der Fahrt. Trotz regnerischem Wetter ging es guter Stimmung mit dem Bus Richtung Reichstag.
Die kurze Wartezeit vor dem Sicherheitscheck wurde genutzt, um Fotos vom Gebäude und natürlich auch ein erstes obligatorisches Gruppenfoto aufzunehmen. Nach dem Sicherheitscheck ging es dann als erstes zur Besucherebene des Plenarsaals. Hier hieß es auch wieder kurz warten, alles ist sehr durchgetaktet. Einen Blick auf den Plenarsaal und die dort stattfindende Debatte konnten die Teilnehmenden währenddessen schon erhalten. Nach einigen Minuten eine kleine Einweisung durch eine Saaldienerin. Keine Fotos, keine Reaktionen, kein Klatschen. Streng sind die Regeln auf der Besuchertribüne. Eine Stunde durfte die Gruppe nun dem Geschehen im Plenarsaal folgen. Passenderweise stand Fachkräftegewinnung auf der Tagesordnung der Sitzung. Ein hitzig debattiertes Thema in der Gesellschaft wie auch im Plenarsaal. Viele Interventionen, einige Zwischenrufe durch Abgeordnete im Plenarsaal, ein spannender Anblick. Nach einer Stunde verließen wir dann den Plenarsaal. Es ging weiter auf die Fraktionsebene. Ein Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Tino Sorge stand auf dem Programm. Während die Teilnehmenden warteten, ließen es sich dann einige der Gruppe nicht nehmen, Fotos vor den Pressewänden ihrer favorisierten Fraktion von sich machen zu lassen. Immerhin gibt es nicht oft die Gelegenheit auf der Fraktionsebene des Reichstags zu sein. Es ging dann weiter in den Fraktionssaal der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Hier trafen die Teilnehmenden auf Tino Sorge. Nach einer kleinen Einführung über die Arbeit im Parlament und die Aufgaben eines Abgeordneten hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit Fragen zu stellen. Tino Sorge stellte sich den kritischen Fragen, hörte Lob und auch Wünsche. Viel Zeit nahm er sich, um ausführlich zu antworten. Themen waren Migration, Fachkräftegewinnung und Asyl, aber auch politische Kommunikation und Fragen zu politischen Abläufen. Die Diskussion war sehr spannend und so verflog die Zeit wie im Flug. Der uns begleitenden Büroleiterin von Tino Sorge kam die Aufgabe zu, das Ende der Zeit zu verkünden. Wir sammelten uns dann für ein abschließendes gemeinsames Foto mit dem Abgeordneten.
Nun gab es noch die Gelegenheit in die Glaskuppel des Reichstags zu gehen. Der Blick von dort in den Plenarsaal war, wie immer während der Plenarsitzungen, verdeckt. Dennoch konnten die Teilnehmenden einen rundum Blick über das verregnete Berlin bekommen.
Abschließend gab es ein gemeinsames Mittagessen, wo die Teilnehmenden das grade Erlebte auswerten konnten und sich austauschen konnten. Um 15 Uhr ging es dann auch schon zur Abreise in Richtung Bus. Dank des Wetters wurden sich noch schnell Regenschirme gekauft und dann Abfahrt zurück nach Magdeburg. Die Teilnehmenden bedankten sich bei dem Bundespressedienst und der großartigen Begleitung.
So schnell gingen zwei spannende und ereignisreiche Tage zu Ende. Viele Eindrücke und neues Wissen über die Herzkammer der deutschen Demokratie nahmen die Teilnehmenden mit in die Heimat. Zufrieden zeigten sich alle Teilnehmenden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich für die Einladung durch Tino Sorge, die wunderbare Betreuung durch den Bundespressedienst und Büroleiterin Antje Wimmler.
Bericht von Gabriel Rücker
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