Yana Chernova leitet die Fachstelle "Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch". Im Interview mit Gabriel Rücker gewährt sie erste Einblicke. Die AGSA ist Trägerin einer von bundesweit 13 Fachstellen "Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch". In Zeiten globaler Krisen und Herausforderungen z.B. durch Krieg, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Armut, ungleiche Zugänge zu Bildung und Teilhabe u.v.m. beabsichtigt die Fachstelle für die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele als Kompass für ein soziales, nachhaltiges und solidarisches Miteinander zu sensibilisieren.
Sie soll das Engagement insbesondere in den ehrenamtlich organisierten AGSA-Mitgliedsvereinen stärken und sichtbarer machen. Weiterhin sollen neue Lern-, Begegnungs- und Austauschformate unter besonderer Berücksichtigung künstlerischer Ausdrucksformen entwickelt werden.
Bitte stell dich vor.
Ich grüße Sie herzlich. Mein Name ist Yana Chernova und seit dem 01.03.2023 arbeite ich bei der AGSA und leite die Fachstelle „Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch. Ich habe mein Bachelor-Diplom an der "Ostroh Academy" in der Ukraine erworben, genauer gesagt an der Fakultät für Internationale Beziehungen. Im Rahmen meiner Bachelorarbeit habe ich mich intensiv mit verschiedenen Austauschprogrammen auseinandergesetzt. Nach meinem Studium hatte ich das Privileg, ein Bundesfreiwilligendienstjahr in Deutschland im sozialen Bereich zu absolvieren. Dort konnte ich wertvolle Erfahrungen sammeln und meine interkulturellen Kompetenzen weiterentwickeln.
Wie bist du zur AGSA gekommen, warum dich die Fachstelle angesprochen.
Während meines Studiums habe ich verschiedene Fächer wie Europäische Politik, Internationale Organisationen, Geschichte und Diasporen Geschichte belegt. Dadurch wurde mir bewusst, dass ähnliche Institutionen wie die AGSA in nahezu jeder Region der Welt existieren. Ich war schon frühzeitig daran interessiert und habe regelmäßig die Facebook-Seite und später die offizielle Webseite der AGSA überprüft. Eines Tages stieß ich auf eine Stellenausschreibung und dachte, dass dies genau das Richtige für mich sein könnte. Bevor ich zu Ihrem Verein kam, arbeitete ich im Jobcenter in der Abteilung für Asyl und Flucht. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wurde mir jedoch klar, dass ich eine neue, kreative berufliche Laufbahn einschlagen und bestimmte berufliche Fähigkeiten verbessern möchte. Ich wollte mich in gewisser Weise herausfordern. Schon während meiner Schulzeit und später an der Universität nahm ich mit großer Leidenschaft an verschiedenen Veranstaltungen und Unterhaltungsprogrammen zu unterschiedlichen Themen teil. Ich hatte auch die Möglichkeit, solche Veranstaltungen selbst zu organisieren. Diese Erfahrungen haben mein Interesse an der kreativen Gestaltung und Organisation von Veranstaltungen geweckt.
Stelle die Fachstelle kurz vor. Welche Aufgaben hat sie, welche Ziele?
Ich denke, dass die Fachstelle „Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch“ trägt dazu bei, dass Menschen eine nachhaltige und weltoffene Gesellschaft als Chance erkennen und entsprechend handeln. Ein zentraler Baustein dieser Arbeit ist die Umsetzung der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationenmit ihren 17 nachhaltigen Ziele. Die Fachstelle organisiert verschiedene Veranstaltungen, Workshops und Diskussions- sowie Austauschrunden zu entwicklungspolitischen Themen. Durch diese Aktivitäten wird das Bewusstsein für globale Herausforderungen geschärft und der Dialog über nachhaltige Lösungen gefördert. Die Veranstaltungen dienen als Plattform für den Austausch von Ideen und Erfahrungen, sowohl zwischen den Teilnehmern als auch mit Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen. Gemeinsam werden Wege erarbeitet, wie individuelles Handeln im Einklang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen stehen kann. Durch den Dialog und die Zusammenarbeit entstehen neue Impulse und Initiativen, die einen positiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in Ostdeutschland leisten.
Welche Herausforderungen siehst du?
Aus meiner Sicht stehen der Fachstelle "Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch" verschiedene Herausforderungen gegenüber, die bewältigt werden müssen. Eine bedeutende Herausforderung besteht darin, das Bewusstsein für globale Herausforderungen und nachhaltige Entwicklungsthemen in der Gesellschaft zu stärken. Es braucht Überzeugungsarbeit, um die Menschen zu motivieren, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und sich aktiv für eine nachhaltige und weltoffene Gesellschaft einzusetzen. Eine Veranstaltung zu organisieren, ist eine ziemlich mühsame Aufgabe. Das Wichtigste dabei ist, das Interesse der Menschen an den vorgestellten Informationen zu wecken und sie zu ermutigen, aktiv zu werden und verschiedene Lösungen für das Thema zu finden. Für mich ist es bedeutend, nicht nur Informationen zu geben, sondern dafür zu sorgen, dass sie bei den Menschen bleiben und zum Nachdenken oder Handeln anregen... Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, den Dialog und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Erfahrungen zu fördern. Es geht uns darum, ein tolerantes und respektvolles Umfeld zu schaffen, in dem alle Stimmen gehört werden und sich jeder Teilnehmer wertgeschätzt fühlt. Darüber hinaus arbeite ich häufig mit verschiedenen Partnern/Organisationen und Interessengruppen zusammen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Ziele und Interessen aller Beteiligten angemessen berücksichtigt werden. Dies erfordert ein hohes Maß an Kommunikation, Abstimmung, offene und transparente Kommunikation und auch Kompromissbereitschaft, um gemeinsame Lösungen zu finden und einen erfolgreichen Austausch zu ermöglichen. Diese Herausforderungen erfordern ein kontinuierliches Engagement, strategisches Denken und eine flexible Herangehensweise, um effektive Lösungen zu finden und die Ziele der Fachstelle erfolgreich umzusetzen.
Welches Potenzial siehst du?
In dieser Stelle sehe ich ein großes Potenzial, um positive Veränderungen zu bewirken und einen bedeutenden Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen, weltoffenen und dialogorientierten Gesellschaft zu leisten. Die 17 Ziele, die von der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurden, umfassen eine breite Palette von Themen wie Armut, Bildung, Geschlechtergleichstellung, Klimawandel, sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen, nachhaltige Städte und Gemeinden, Frieden und Gerechtigkeit. Jedes Ziel ist eng miteinander verknüpft und erfordert eine integrierte Herangehensweise, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Außerdem, die Agenda 2030 bietet einen klaren Fahrplan für Regierungen, Unternehmen, Zivilgesellschaft und andere Akteure, um gemeinsam an einer nachhaltigen Entwicklung zu arbeiten. Sie ermutigt zu umfassenden Maßnahmen auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, um die soziale, wirtschaftliche und ökologische Dimension der Nachhaltigkeit zu fördern. Meines Ansicht nach haben wir alle die Möglichkeit, zusammenzuarbeiten, um dies zu verwirklichen.
Was sind deine waren Schritte?
Als erstes habe ich mich intensiv mit den Aufgaben dieser Stelle vertraut gemacht und mich mit den zukünftigen Kooperationspartnern und Mitgliedvereinen der Fachstelle bekannt gemacht. Dadurch konnte ich mehr über die Fachstelle, ihre Aufgaben, Ziele und Ideen erfahren und den Austausch mit ihnen ermöglichen. Des Weiteren habe ich bereits an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen und bei einigen auch mitorganisiert. Dies hat es mir ermöglicht, einen Einblick in die Arbeitsweise und die verschiedenen Projekte der Fachstelle zu erhalten. Dabei konnte ich aktiv mitwirken und meine eigenen Ideen und Erfahrungen einbringen. Ich glaube, dass es noch interessanter und produktiver werden wird.
Was würdest du gern erreichen?
Als Mitarbeiterin der Fachstelle "Weltoffen, Solidarisch, Dialogisch" habe ich verschiedene Ziele, die ich gerne erreichen möchte: Ich möchte dazu beitragen, das Bewusstsein für globale Herausforderungen und nachhaltige Entwicklungsthemen in der Gesellschaft zu stärken. Ich denke, dass jeder versteht, dass die großen globalen Probleme das Ergebnis der Anhäufung kleiner Probleme sind, mit denen jeder in jeder Ecke unseres Planeten konfrontiert ist. Es ist wichtig, darüber zu sprechen und nicht zu schweigen und zu hoffen, dass sich die Situation irgendwie verbessern wird. Diejenigen, die sprechen, werden gehört Mein Ziel ist es, Menschen anregen, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen und sich aktiv für eine nachhaltige und weltoffene Gesellschaft engagieren. Außerdem ich möchte, den Dialog und Austausch zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Erfahrungen fördern. Folglich möchte ich die Zusammenarbeit mit unserem Kooperationspartner, Mitgliedsorganisationen weiter stärken und neue Netzwerke aufzubauen und gemeinsam thematischverschiedene Veranstaltungen zu organisieren, dadurch unsere Ziele effektiv verfolgen und langfristige positive Veränderungen bewirken. Indem ich diese Ziele verfolge, möchte ich einen positiven Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen, weltoffenen und dialogorientierten Gesellschaft leisten.