Neben vielen Veranstaltungen und Begegnungen gibt es im einewelt haus auch viele Beratungsangebote. Diese reichen von Beratungen für Menschen die sich in einem freiwilligen Jahr engagieren wollen über Beratungen zum Arbeitsrecht oder Ankommen in Deutschland bis hin zur Beratung von Vereinen und Initiativen. Wir wollen in unserem Blog unsere Berater*innen und ihre Beratungen etwas genauer vorstellen. Dazu haben wir unseren Berater*innen ein paar Fragen gestellt.
Im Interview ist Gabriel Rücker diesmal mit Bettina Heyder. Sie berät Vereine und Initiativen bei der Schaffung nachhaltiger Strukturen und unterstützt bei der Umsetzung ihrer Projekte.
Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Hallo, mein Name ist Bettina Heyder, ich studiere Bildungswissenschaften mit Schwerpunkt integrative und inklusive Bildungsprozesse. Zusätzlich zu meiner Arbeit hier engagiere ich mich seit Jahren im Bereich Antirassismus.
Wie lange gibt es dein Beratungsangebot schon?
Mein Beratungsangebot ist jetzt seit September 2019 bei der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt. Davor gab es in der ersten Projektphase drei Jahre ein ähnliches Angebot beim LAMSA e.V.
Stellen Sie Ihr Beratungsangebot kurz vor.
Ich unterstütze Migrant*innen(selbst)organisationen (MSO) in unterschiedlichen Bereichen. Zum Beispiel bei der Bereitstellung von Technik und (digitalen) Räumen. Außerdem umfasst die Beratung Informationen sowie bedarfsgerechte Workshops zu vereinsrelevanten Themen und Gelder für Projekte oder Veranstaltungen. Hauptsächlich unterstütze ich also MSO bei allem was sie umsetzen wollen.
In welchem Rahmen findet dein Beratungsangebot statt?
Die Beratung kann auf vielen verschiedenen Wegen stattfinden. Natürlich berate ich persönlich vor Ort im einewelt haus. Darüber hinaus biete ich die Möglichkeit für Onlineberatung, per Telefon und kurze Anfragen auch mal per Messenger. Die Beratungen finden immer nach Terminvereinbarung statt.
Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Beratungsangebot gemacht?
Ich sehe immer wieder aufs Neue wie viele Vereine in ehrenamtlicher Arbeit tragen. Das bewundere ich sehr.
Welches sind grade die aktuell wichtigsten Themen bei der Beratung?
Wichtige Themen sind immer Fördermittel, dort hauptsächlich für Mikroprojekte und Jugendkulturfonds, welche in meinem Projekt zur Verfügung stehen. Ich mache aber natürlich auch Verweisberatung zu anderen Fördergeldern. Ebenfalls kommen häufig Fragen zu Vereinsrecht, z. B. welche Formalia müssen bei einer Mitgliederversammlung eingehalten werden oder welche Dokumente müssen bei der Steuererklärung abgegeben werden, während der Beratung auf.
Gibt es herausragende Situationen an die Sie sich, im Rahmen ihrer Beratungstätigkeit, erinnern?
Es ist immer wieder ein besonderer Moment, wenn nach langer Planung das Projekt zusammenkommt und durchgeführt werden kann. Auch gibt es immer viel Wertschätzung für den Support, den ich gebe. Das tut sehr gut und motiviert natürlich auch.
Welche Wünsche haben Sie für die Zukunft?
Ich würde mir für Mirgrant*innen(selbst)organisationen nachhaltige Finanzierungsstrukturen und Ressourcen wie zum Beispiel Büroräume wünschen. Auch wäre es gut, wenn MSOs in politische Gremien einbezogen würden, besonders zu den Themen Integration und gesellschaftlicher Teilhabe.
Wo sehen sie aktuelle Herausforderungen bei den Beratungen?
Leider gibt es für meine Beratung keine langfristige Perspektive, wenn das Projekt ausläuft, gibt es das Angebot erstmal nicht weiter. Die Erfahrung zeigt aber, dass das Angebot nötig ist und genutzt wird, es wäre schade, wenn es wegfallen muss.
Anmerkung Redaktion: Inzwischen ist relativ sicher, dass die wichtige Aufgabe der Vereinsberatung in Kooperation mit der .lkj) Sachsen-Anhalt e.V. finanziert durch das BAMF, das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Magdeburg zunächst im Jahr 2023 fortgesetzt werden kann.