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Deetz begrüßt Europa

In Deetz gibt es keine Tram, keine Kneipenmeile und keinen dynamischen und diversen Kiez. Dafür gibt es Wälder, den Deetzer Teich und eine vielfältige Flora und Fauna. September 2021 reisen 15 europäische Freiwillige aus sechs Ländern nach Deetz und wollen Deutschland kennenlernen. Auf dem Europa-Jugendbauernhof Deetz bringen sie Bewegung in das gleichmäßige Dorfleben der kleinen Gemeinde.

 

Von Joshua Suwelack


Das junge Europa tauscht sich aus im Setting einer ökologischen Farm. "Deetz begrüßt Europa“ heißt das Programm, das der Europa-Jugendbauernhof Deetz gemeinsam mit der AGSA entworfen hat. Die Gemeinde hatte bis zu diesem Zeitpunkt 2021 nicht eine Veranstaltung gehabt. Und die braucht es einfach manchmal sagt Diana: “Aus meiner Erfahrung fühlt es sich nach drei Monaten auf einer Farm so an, als würde die Zeit stoppen. Es gibt keine sozialen Netzwerke. Life slows down.” 

 

Diana ist europäische Freiwillige der AGSA im einewelt haus und kommt aus Russland. Auf dem Europa-Jugendbauernhof übernimmt sie die Rolle einer Teamer:in. Lebendigkeit bringen, Events organisieren und Farmarbeit – so lernt sie Deutschland kennen. Und es hat ihr gefallen. Drei Dinge, die ihr in Erinnerung bleiben:

 

Digital Detox: "Internet gab es nur im Haupthaus auf der Farm.“ Das war zwar für die Organisation der Freiwilligengruppe manchmal etwas kompliziert. Aber um wirklich einmal runterzufahren, war es perfekt: "Du bist im Einklang mit der Natur und die Gespräche mit den Menschen finden ohne Ablenkung statt“.

 

Volkstanz für die Bewohner:innen: "Eine Freiwillige aus Spanien hat Volkstänze im Internet recherchiert. Ich weiß nicht einmal mehr, wo der Tanz herkam.“ Der Tanz wurde gelernt und präsentiert. Die Deetzer haben nicht mitgetanzt. "Aber es hat ihnen wirklich gefallen! Dann sind die Kids gekommen, die ihre Ferien auf der Farm verbringen und wir haben mit Ihnen getanzt.“ Es war das erste Event im Dorf im gesamten Jahr 2021. Zu Besuch kamen 12 Deetzer:innen im Alter 60 +. "Wir waren überrascht, dass es so viele waren!“

 

Was Diana am liebsten gefallen hat: "Der kulturelle Austausch mit der Gruppe war toll. Es war super interessant, die Freiwilligen kennenzulernen – die Unterschiede und Ähnlichkeiten der Länder. Die persönlichen Beziehungen und die Kommunikation habe ich sehr geschätzt.”

 

Veranstaltungen wie der 25. Geburtstag des Europa-Jugendbauernhofs Deetz, auf der Farm zu arbeiten und für Kids, die die Farm besuchen, ein Programm zu gestalten war eine schöne Arbeit, sagt Diana: "Aber es gibt nicht viele Orte, wo man hingehen kann“. 

 

Dorfgemeinschaften sind oft an einen gleichmäßigen Alltag gewöhnt. Dass es trotzdem einen Austausch mit abenteuerlustigen Mitt-Zwanzigern gibt, ist deshalb umso wichtiger. So erhalten Menschen einen Einblick in die gegenteiligen Vorzüge von Stadt und Landleben, europäische Großstädte und Ost-Sachsen-Anhalt.